2 x MBS 115 an die Deutsche Bahn ausgeliefert
Bereits im Jahr 2011 bekam MOOG von der DB Netz AG den Auftrag, zwei kundenspezifische Brückenuntersichtsgeräte vom Typ MBS für die Talbrücken der ICE Strecken zu fertigen. Bereits 1987 hatte MOOG ähnliche Maschinen für die Bahn gefertigt, welche auch immer noch im Einsatz sind, jedoch den Anforderungen der neuen Talbrücken nicht immer gerecht werden. Vor allem die immer höher werdenden Lärmschutzwände sind für die Bestandsmaschinen ein unumgängliches Hindernis.
Für die Lösung dieses Problems wurden 2 neue Brückenuntersichtsgeräte gebaut, die mit ihrem Zusatzequipment für nahezu alle Talbrücken geeignet sind.
Das Gerät zeichnet sich dadurch aus, dass Inspektionsarbeiten auch während dem normalen Zugverkehr stattfinden können, ohne diesen stören oder unterbrechen zu müssen. Dies ermöglicht die Breite des Fahrwerks von nur 1,0 m im aufgebauten Zustand. So können die Züge ohne ihre Geschwindigkeit reduzieren zu müssen am Gerät vorbeifahren. Lediglich wenn auf der Maschine gearbeitet wird, müssen die vorbeifahrenden Züge die Geschwindigkeit auf
160 km/h reduzieren. Die Maschine verfügt über einen hydraulischen Antrieb, der selbst Steigungen von 40 ‰ überwinden kann. Die Lenkung erfolgt automatisch durch Tastarme, die sich am Brückenbauwerk „entlang tasten“. Das Gerät hat eine horizontale Reichweite von 11,5 m und eine Traglast von 500 kg.
Der Auf- und Abbau der Geräte erfolgt nachts während der Zugpause bei abgeschalteter Oberleitung, da die Maschinen mit Hilfe eines mobilen Krans auf die Brücken gehoben werden müssen.
Die vom Kunden gewünschte zusätzliche Pfeilerbefahrung ermöglicht die Inspektion der Brückenpfeiler mit Hilfe einer Plattform, die an Stahlseilen von der Hauptplattform heruntergelassen werden kann.
Die ebenfalls zusätzlich gelieferte Bogenbefahrung ermöglicht die Inspektion von Brückenbögen. Hierzu werden die beiden Pfeilerbefahrungen der Hauptgeräte im Tandembetrieb mit einer Verbindungsplattform in der Mitte verbunden, um die Bögen von oben und unten inspizieren zu können.
Der Clou der zusätzlichen Ausrüstung ist die A-Bogenbefahrung:
2 Pfeilerbefahrungen und zwei Plattformen, die jeweils an den Seiten verbunden sind und somit ein Viereck ergeben, ermöglichen die zeitgleiche Inspektion von allen Seiten des A-Bogens der Brücke. Es können bis zu 6 Personen gleichzeitig auf den Plattformen der Bogenbefahrung arbeiten.
Auch die beiden genannten Bogenbefahrungen werden mit Hilfe von Stahlseilen vom Gerät abgelassen.